SEO ist kein Buch mit 7 Siegeln und die Basics kann im Grunde genommen jeder Webmaster selbst umsetzen – vorausgesetzt man nimmt sich genügend Zeit und hält sich an gewisse Grundlagen. Der nachfolgende Artikel behandelt die 15 häufigsten Fehler bei der Suchmaschinenoptimierung.
SEO-Fehler, die Sie vermeiden sollten
Wer bei Google und auch den anderen Suchmaschinen langfristig oben stehen will, der sollte bei der Optimierung seiner Webseite auf einige Dinge achten. Wenn man sich an die Richtlinien hält und diese optimal ausnutzt, dann wird man auch mit einem besseren Ranking belohnt. Auf der anderen Seite mag Google aber keine überoptimierten Seiten und bestraft diese gerne mit einem massiven Ranking-Verlust, den man nur sehr schwer wieder aufbessern kann.
Bevor man sich also mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung beschäftigt und damit anfängt, planlos und willkürlich Änderungen sowohl OnPage als auch OffPage durchzuführen, sollte man sich einen Überblick über die Folgenden SEO Grundlagen verschaffen.
OnPage SEO: Die 15 häufigsten Fehler
1. Langsame Webseite / lange Ladezeiten:
Niemand mag langsame Internetseiten, auch die Suchmaschinen nicht. Vermeiden Sie wenn möglich die Platzierung von code-skalierten und unkomprimierten Bildern und überladen Sie Ihre Webseite nicht mit tausenden von unnötigen Skripten. Wenn möglich aktivieren Sie die Seiten Komprimierung mittels GZIP oder mod_deflate, sofern ihr Hoster diese Methoden unterstützt. Ein sehr nützliches Tool, um die Ladezeiten Ihrer Website im Auge zu behalten, ist Google PageSpeed – Sie erhalten hier im Anschluss an die Analyse eine sehr detaillierte Auswertung mit Tipps, wie Sie die Ladezeiten verbessern können. Darüber hinaus empfehle ich die Analyse mit GT Metrix, einem kostenlosen Tool, um die Webseiten Geschwindigkeit bis ins Detail zu auszuwerten und zu optimieren.
2. Duplicate Content / Doppelter Content:
Duplicate Content oder auch Near-Duplicate Content beschreibt das Problem, dass zwei oder mehr Seiten von unterschiedlichen URLs den gleichen oder fast gleichen Inhalt aufweisen. Doppelter Content ist Gift für ein gutes Ranking und führt sehr häufig dazu, dass Ihre Webseite in den Suchmaschinen abgewertet oder im schlimmsten Fall herausgefiltert wird. Die häufigste Ursache liegt darin, dass die Seite mit und ohne www erreichbar ist und somit die gleichen Inhalte liefert. Auch sollten Sie niemals Inhalte von anderen Seiten kopieren. Im Zuge der OnPage SEO Optimierung sollte doppelter Content stets vermieden werden! Wie Sie am besten vorgehen, um doppelte Seiteninhalte zu vermeiden, erfahren Sie im Artikel Duplicate Content vermeiden.
3. Zu wenig Inhalte / mangelhafter Content:
Content ist King! Ein wesentlicher Fokus bei der Webseiten Optimierung liegt darin, den Suchmaschinen aussagefähigen und einzigartigen (unique) Content zur Verfügung zu stellen. Qualitativ hochwertiger Content bindet den Nutzer an Ihre Webseite, erhöht die Verweildauer, reduziert die Absprungrate und sorgt mitunter für eine wesentlich bessere Platzierung in den Suchergebnissen. Der Inhalt Ihrer Seite sollte dem Nutzer einen klaren Mehrwert bieten, der es wert ist, im Internet verbreitet zu werden (Anleitungen, unterhaltsame Bilder oder Videos, Checklisten, Infografiken, etc.). Werten Sie Ihre Seite auf, indem Sie vertrauenswürdige Quellen verlinken, Bilder oder Videos platzieren, den Text gut strukturieren und Rechtschreibfehler vermeiden. Das Verhältnis von Content (Text) zu Code sollte zwischen 25% und 40% liegen.
4. Hidden Content / Versteckte Texte:
Wenn es eines gibt, das der Panda hasst, dann sind es Manipulationen wie bspw. versteckte Texte (Hidden Content), die nur für Bots sichtbar sind. Ein Grundprinzip bei der Suchmaschinenoptimierung lautet: Verstecke nichts vor Google! Sogenannter Hidden Content, der für den Nutzer nicht sichtbar ist und nur platziert wird, um Suchmaschinen mit SEO-Texten zu füttern, werden über kurz oder lang abgestraft. Eine beliebte Methode sind bspw. massenhaft platzierte Dropdown-Elemente, deren Text-Inhalte zwar von Suchmaschinen anhand des Quellcodes erkannt werden, dem User aber erst zur Verfügung stehen, wenn er das Element aktiv anklickt. Ganz schlimm ist weißer Text auf weißem Hintergrund oder unsichtbare Textblöcke, die mittels CSS ausgeblendet werden… ein absolutes No Go!
5. Keyword Stuffing:
Spammen Sie Google und den Nutzer nicht mit Ihren Keywords zu! Beim sogenannten Keyword-Stuffing werden Suchbegriffe im Title, den Meta-Daten und im Content in einer unnatürlich hohen Frequenz wiederholt, um deren Relevanz zu erhöhen. In den Anfängen der Suchmaschinenoptimierung war diese Vorgehensweise noch gang und gäbe, um bessere Platzierungen für einen bestimmten Suchbegriff zu erzielen – mittlerweile wird es jedoch als Manipulation angesehen und mit einer Platzierung im Suchtreffer-Nirvana bestraft. Es reicht vollkommen aus, wenn das Keyword im Seitentitel und der Meta-Beschreibung einmalig vorkommt und es macht auch absolut keinen Sinn, wenn jedes zehnte Wort im Content aus Ihrem Keyword besteht. Schreiben Sie für den Nutzer, nicht für die Suchmaschine.
6. Schlechte oder unpassende KeyWords:
Keywords (Suchbegriffe) sind das A und O einer jeden Webseiten Optimierung und Sie sollten sich bereits im Vorfeld darüber im Klaren sein, wofür Ihre Seite gefunden werden soll. Wählen Sie die Keywords mit Bedacht und vergewissern Sie sich, dass Sie zum Thema Ihrer Seite, Ihrer Dienstleistung oder Ihrem Angebot passen! Berücksichtigen Sie dabei nicht nur das einzelne Keyword, sondern auch artverwandte Begriffe und sogenannte Long Term Keywords – also Begriffsketten oder Suchphrasen, die das Keyword beinhalten, für welches Ihre Seite ranken soll. Optimieren Sie eine einzelne Seite nur für einen bestimmten Suchbegriff und – was am wichtigsten ist: Recherchieren Sie die häufigsten Suchanfragen bzw. Suchvolumen zu Ihrem Keyword – denn ein Keyword nach dem niemand sucht, bringt Ihnen absolut gar nichts! Eines der besten kostenfreien Tools zur Keyword-Recherche ist der Keyword-Planer von Google, hierzu benötigen Sie allerdings einen AdWords Account. Darüber hinaus empfehle ich Ihnen Hypersuggest – ein überaus mächtiges Keyword-Suggest-Tool.
7. Fehlender oder mangelhafter TITLE-Tag:
Der Seitentitel <title> hat zwar keinen direkten Einfluss auf das Ranking der Seite (er ist kein wesentlicher Ranking-Faktor), jedoch spielt er in der Darstellung der Seite in den Suchergebnissen eine wichtige Rolle und soll den Suchenden dazu animieren, Ihre Webseite zu besuchen. Je besser der Seitentitel dem Suchenden vermittelt, was er auf Ihrer Seite finden wird und je ansprechender dieser gestaltet ist (bspw. durch die Verwendung eines Sonderzeichens), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines Klicks auf genau Ihren Suchtreffer. Jede Seite sollte über einen eigenen, individuellen Seitentitel verfügen, der kurz und prägnant den wesentlichen Inhalt beschreibt und das Haupt-Keyword beinhaltet. Ausführliche Informationen über die Gestaltung des Seitentitels finden Sie im Artikel Der optimale Seitentitel.
8. Fehlende oder mangelhafte META Description:
Ähnlich wie beim Seitentitel verhält es sich auch bei der META-Description, also der kurzen Beschreibung, die im Suchtreffer unterhalb des Links zu Ihrer Webseite mit dargestellt wird. Zwar sucht sich Google mittlerweile oft eigenständig zur Suchanfrage passende Textausschnitte aus Ihrer Seite heraus und stellt diese anstelle der von Ihnen vordefinierten Description im Suchtreffer dar, dennoch schadet es nicht, die Beschreibung auch selbst festzulegen. Auch hier sollte jede Seite über eine eigene, individuelle META Beschreibung verfügen, die das Haupt-KeyWord sowie artverwandte Begriffe beinhaltet und dem dem Nutzer kurz und verständlich vermittelt, was er auf Ihrer Seite finden wird. Die META Description sollte eine maximale Länge von 160 Zeichen nicht überschreiten. Wenn Sie wissen möchten, wie Ihr Suchtreffer in den SERPS aussieht, dann empfehle ich Ihnen hierzu das SERP-Preview-Tool.
9. Fehlende oder mangelhafte ALT / TITLE Tags bei Bildern:
Ihre Webseite für Suchmaschinen zu optimieren heißt, auch die Möglichkeiten zu nutzen, die für den Besucher nicht direkt sichtbar sind – so zum Beispiel die Alternativ-Texte und Beschreibungen bei Bildern und Grafiken. Die ALT- und TITLE-Tags eignen sich hervorragend dazu, um relevante Begriffe und Informationen zu platzieren, für die Ihre Seite ranken soll und verbessern darüber hinaus die Barrierefreiheit Ihrer Webseite (blinden Besuchern werden die Inhalte Ihrer Seite vorgelesen, diese sind also auf aussagekräftige Bildbeschreibungen angewiesen, da sie diese ja nicht sehen können). Vermeiden Sie KeyWord-Spam und versuchen Sie stattdessen, mit aussagekräftigen Worten das Bild so zu beschreiben, dass man auch ohne es zu sehen weiß, was darauf zu sehen ist.
10. Fehlende oder belanglose Überschriften:
Apple macht es vor: Emotionale, aussagekräftige Überschriften, die das Thema sofort auf den Punkt bringen und „Lust auf mehr“ machen! Nutzen Sie Überschriften, um den Haupt Keywords Ihrer Seite eine größere Gewichtung zu geben. Google berücksichtigt bei der Bewertung einer Seite auch die Überschriften-Hierarchie (H1, H2, H3, …) – nutzen Sie alsobeispielsweise die H1-Überschrift, um den wichtigsten Begriff zu platzieren und verwenden Sie diesen nur ein einziges Mal! Die weiteren Überschriften (H2, H3, H4, usw.) können auch mehrmals verwendet werden und sollten ebenfalls immer wieder einmal das Fokus-Keyword order artverwandte Begriffe beinhalten. Optimalerweise tauchen Ihre wichtigsten Keywords im Seitentitel, der Meta Beschreibung und in Überschriften auf, so dass Suchmaschinen einen eindeutigen Bezug zum wesentlichen Inhalt Ihrer Seite ermitteln können. „Herzlich Willkommen auf meiner Webseite“ ist übrigens keine wirklich aussagekräftige Überschrift.
11. Fehlende oder falsche Canoncial Tags:
Wenn es auf Ihrer Webseite mehrere Varianten einer Seite gibt, bspw. durch die Erweiterung von Suchfiltern, Farbvarianten oder ähnlichem, dann sollten Sie definieren, welches die dazugehörende Hauptseite ist. Der Canoncial Tag (alternativ auch Canoncial Link, Canonical URL, URL Canonicalization oder URL normalization genannt) gibt die eindeutige URL zum Inhalt Ihrer Seite an. Er wird vorrangig dazu verwendet, doppelten Content auf der eigenen Seite zu verwenden, indem man der Suchmaschine die bevorzugte bzw. repräsentative URL der Seite mitteilt. Wäre mein Blog bspw. mit und ohne www erreichbar, so könnte ich mittels Canoncial Tag definieren, welche der beiden URLs repräsentativ ist. Wenn Sie mehr über das Thema rel=“canoncial“ erfahren möchten, dann empfehle ich Ihnen diese Seite aus dem Google Webmaster Support.
12. Mangelnde Seiten-Pflege und Verwarlosung:
Eine Seite einfach nur ins Netz zu stellen und sich dann nicht weiter darum zu kümmern ist grob fahrlässig! Füttern Sie Ihre Seite mit interessanten und vor allem aktuellen Inhalten und pflegen Sie auch die technische Struktur. Keine doppelten Seitentitel oder Meta-Beschreibungen, keine toten Links, eine gut aufbereitete 404-Fehlerseite, ordentliche 301-Redirects und bitte, lassen Sie auch alte Seiten nicht einfach „vergammeln“ (nicht mehr existente Bilder, Verweise, usw.). Wenn einzelne Seiten nicht mehr existieren und Sie diese komplett aus dem Index entfernen möchten, dann geben Sie diesen am besten den Status 410 (Gone), denn so weiß Google, dass es die Seite niemals wieder geben wird. Wenn Sie jedoch eine alte Seite entfernen möchten, da Sie zu dessen Thema eine neue Seite erstellt haben, dann löschen Sie diese und definieren Sie einen 301-Redirect von der alten zur neuen Seite.
13. Mangelhafte interne Verlinkung:
Versuchen Sie Ihre internen Seiten so gut wie möglich miteinander zu verlinken, damit diese von den Crawlern der Suchmaschinen optimal indexiert werden können. Nutzen Sie dabei die Möglichkeit, das Ziel des Links inhaltlich kurz und prägnant zu beschreiben, indem Sie dafür das TITLE-Attribut verwenden. Beschränken Sie sich dabei am besten auf die Verbindung von Seiten, die in unmittelbarem Zusammenhang zueinander stehen, denn dann passt es auch mit der inhaltlichen Relevanz. Vermeiden Sie in jedem Falle wilde Link-Spams oder Verlinkungen auf unrelevante Inhalte und verzichten Sie auf Massen-Links im Footer, denn diese sind SEO-technisch ohnehin kaum von Bedeutung.
14. Zu hohe Anzahl an ausgehenden Links / nofollow Links:
Versuchen Sie, externe (ausgehende) Verlinkungen so weit wie möglich einzugrenzen. Quellenangaben und Verweise auf vertrauenswürdige Seiten kommen natürlich immer gut an, allerdings lassen Sie auch den Link-Saft (Link Juice) Ihrer Seite abfließen. Und gerade dann, wenn Ihr Seite selbst sehr schwach ist, sollte man die Anzahl externer Links so gering wie möglich halten. Bedingt haben Sie auch die Möglichkeit, Links mit nofollow zu kennzeichnen, allerdings sollte auch dies nur mit Bedacht angewendet werden, da es den Linkfluss der Suchmaschinen stört. Überprüfen Sie auch regelmäßig, ob die Seiten, auf die Sie verlinken, noch exisiteren – hierzu empfehle ich Ihnen Xenu’s Link Sleuth, mit dessen Hilfe Sie sämtliche sowohl interne als auch externe Verlinkungen prüfen können.
15. Fehlende Robots.txt
Mithilfe der robots.txt geben Sie den Crawlern der Suchmaschinen vor, welche Seiten indexiert werden dürfen und welche nicht. Diese Datei ist zwar kein absolutes muss, aber wenn möglich sollte man sie zur Verfügung stellen. Über die robots.txt teilen Sie den Suchmaschinen mit, ob es auf Ihrer Website einzelne Seiten oder Verzeichnisse gibt, die nicht indexiert werden sollen (bspw. der Admin-Bereich oder Links zu Seiten, die Sie nur für Freunde und Bekannte im Netz haben). Die Datei wird im Root-Verzeichnis Ihrer Website abgelegt und sollte nur genutzt werden, um einzelne Seiten auszuschließen. Sie brauchen Google & Co. nicht mitteilen, was alles indexiert werden soll sondern nur, was nicht indexiert werden soll.
…und der Vollständigkeit halber:
Fehlende Sitemap.xml
Da Google’s AnchormanJohn Müller unlängst in einem seiner Webmaster Hangouts verkündet hat, dass eine Sitemap bei kleinen Webseiten bis zu 10.000 Seiten nicht erforderlich ist, führe ich diesen Punkt nur der Vollständigkeit halber auf. Mit XML-Sitemaps können Sie Google und auch den anderen Suchmaschinen dabei helfen, die Struktur ihrer Website zu verstehen und alle Seiten korrekt zu indexieren – mit einer ordentlichen Linkstruktur und internen Verlinkung wird diese jedoch nicht benötigt. Wenn Sie eine Sitemap erstellen, dann legen Sie diese einfach unter dem Namen sitemap.xml im Root-Verzeichnis Ihrer Webseite ab – in der Regel wird diese automatisch von den Suchmaschinen erkannt. Sie können diese jedoch auch über die Webmaster Tools von Google und Bing übermitteln.
Das waren die häufigsten SEO-Fehler
Ob auch Ihre Webseite in manchen der genannten Punkte noch Verbesserungspotential bietet, können Sie mit Hilfe von kostenlosen SEO-Tools überprüfen.
Ich hoffe, dass ich Sie mit meiner Übersicht über die häufigsten Fehler bei der Webseiten Optimierung ein wenig für das Thema sensibilisieren konnte. Ich gehe bei den einzelnen Punkten bewusst nicht weiter ins Detail, da dies den Rahmen dieses Beitrags sprengen würden. Wenn Sie Fragen haben oder der Meinung sind, dass etwas fehlt, dann schreiben Sie einfach ein Kommentar.